Mein Feind die Waage

Immer wieder werden wir darauf hingewiesen, was das perfekte Gewicht für unsere Körpergröße sei. Welchen BMI wir erreichen sollten. Wenig wiegen ist die Devise.

Ich habe sowohl mit dem regelmäßigen Besuch im Fitnessstudio, sowie dem ernsthaften Lauftraining aus dem typischen, gesellschaftlichen Grund begonnen: ich will abnehmen. Weniger wiegen. Dünner sein. Ich habe mein Training sehr ernst genommen. Das Krafttraining fast noch mehr als das Ausdauertraining. Der Frust blieb – ich nahm nicht im geringsten ab. Was zur Hölle mache ich falsch? Ich gebe mir wirklich Mühe und bin doch nicht zufriedener.

Es hat ein wenig Zeit gebraucht, um mich von den in den Medien verbreiteten Mythen frei zu machen. Was interessiert mich denn mein Gewicht? Hat jemand eine Ahnung, was eigentlich Muskelmasse wiegt? Auf jeden Fall um einiges mehr als Fett. Wie logisch ist es denn dann noch, ein geringes Gewicht als Ziel zu haben? Was nützt mir ein abgemagerter Körper, der kaum eine Flasche Wasser tragen kann, geschweige die Kraft für einen Ausdauersprint hat? Nicht mehr dünn sondern fit ist inzwischen mein Ziel. Ich esse, um Kraft für mein Training zu haben. Ich trainiere, um Muskeln aufzubauen. Um fit und gesund zu sein.

Mit dieser Erkenntnis habe ich es letzendlich doch noch geschafft, mich zufrieden zu fühlen. Ein gesundes Körpergefühl zu entwickeln. Ich will meinen Körper nicht lauter Entbehrungen zumuten nur um Konfektionsgröße zero tragen zu können. Ich will meinem Körper geben, was er braucht um schön und kräftig zu sein. Und vor allem (und das ist das allerwichtigste) – um gesund zu sein.